Ein Forscherteam der Abteilung für Frau, Mutter und Kind des CHUV und des Universitätsinstitut für Lehre und Forschung in Versorgungswissenschaften-IUFRS der UNIL, unter der Leitung von Dr. Myriam Bickle Graz, Kinderärztin an der Abteilung für Neonatologie, wollte untersuchen, wie Kinder die Emotionen von "maskierten" Erwachsenen erkennen.
Die heute in der Fachzeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlichte Studie, wurde in mehreren Kindertagesstätten in der Region Lausanne mit 276 Kindern durchgeführt. Sie zeigt, dass Kinder im Alter von 3-6 Jahren die Emotionen Wut, Freude und Traurigkeit erkennen, obwohl sie eine Maske tragen.
In dieser Studie wurden Kindern ohne Entwicklungsprobleme Bilder von Schauspielern mit und ohne Maske gezeigt, die eine Emotion ausdrücken. In 2/3 der Fälle konnten die Kinder die ausgedrückte Emotion richtig identifizieren. Emotionen in maskierten Gesichtern waren schwieriger zu erkennen, aber nur in geringem Maße. Myriam Bickle Graz sagt: «Unsere Ergebnisse zeigen, dass Kinder eine Anpassungsfähigkeit haben, die nicht zu unterschätzen ist. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Emotionserkennung bei maskierten Gesichtern etwas schlechter ist. Dieser Unterschied ist zwar statistisch signifikant, aber mit einer Gesamtdifferenz von 4 % nur gering.»